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Geschichte des Kaffees

Teil 2




Kaffeeausbreitung rund um die Welt


Als sich die Nachfrage nach dem Getränk weiter ausbreitete, gab es einen angespannten Wettbewerb um den Kaffeeanbau außerhalb Arabiens.

Nachdem es den Holländern schließlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelang, einige Setzlinge zu erhalten, starteten Sie Ihre ersten Anpflanzersuche in Indien. Nach dortigen Fehlschlägen, waren Sie mit Ihren Bemühungen in Batavia auf der Insel Java schließlich erfolgreich. Die Pflanzen gediehen und bald hatten die Niederländer einen produktiven und wachsenden Handel mit Kaffee. Sie dehnten den Anbau von Kaffeebäumen bald auf die Inseln Sumatra und Celebes aus.


Scheinbar unbedacht oder aus diplomatischen Gründen überreichte der Bürgermeister von Amsterdam, 1714, dem französischen König Ludwig XIV. das Geschenk einer jungen Kaffeepflanze.

Der König befahl, es im Königlichen Botanischen Garten in Paris zu pflanzen. 1723 erhielt ein junger Marineoffizier, Gabriel de Clieu, einen Sämling von der Pflanze des Königs. Trotz einer beschwerlichen Reise – mit furchtbarem Wetter, einem Saboteur, der versuchte, den Keimling zu zerstören, und einem Piratenangriff – schaffte er es, ihn sicher nach Martinique zu transportieren. Einmal gepflanzt, gedieh der Sämling und ihm wird die Ausbreitung von über 18 Millionen Kaffeebäumen auf der Insel Martinique in den nächsten 50 Jahren zugeschrieben. Es war auch der Stamm, aus dem Kaffeebäume in der ganzen Karibik, Süd- und Mittelamerika entstanden.


Gabriel de Clieu
Gabriel de Clieu


Kaffee soll in den Händen von Francisco de Mello Palheta nach Brasilien gekommen sein, der vom Kaiser nach Französisch-Guayana geschickt wurde, um Kaffeesetzlinge zu gewinnen. Aber die Franzosen waren nicht bereit zu teilen und Palheta war zuerst erfolglos.


 Francisco de Mello Palheta
Briefmarke Brasilien - Francisco de Mello Palheta

Er soll sich jedoch so schön engagiert haben, dass man der Frau des französischen Gouverneurs eine Liaison nachsagt. Jedenfalls überreichte sie ihm als Abschiedsgeschenk einen großen Blumenstrauß. Darin vergraben fand er genug Kaffeesamen, um eine heutige Milliardenindustrie zu starten.


Madame D´ Orivilliers und Francisco de Mello Palheta
Madame D’ Orvilliers und Francisco de Mello Palheta


In nur 100 Jahren hatte sich Kaffee weltweit als Handelspflanze etabliert. Missionare und Reisende, Händler und Kolonisten brachten weiterhin Kaffeesamen in neue Länder und Kaffeebäume wurden weltweit gepflanzt. Plantagen wurden in prächtigen tropischen Wäldern und auf zerklüfteten Berghochländern angelegt. Einige Pflanzen blühten, während andere nur von kurzer Dauer waren. Neue Nationen wurden auf Kaffeeökonomien gegründet. Vermögen wurden gemacht und verloren. Und Ende des 18. Jahrhunderts war Kaffee zu einer der profitabelsten Exportkulturen der Welt geworden.







Deutschland:


Kaffee trinken verboten!


In Deutschland verbreitete sich der Kaffee vor allem über die Häfen, also zuerst in Hamburg und Bremen, danach in allen größeren Städten.

Im 18. Jahrhundert war Kaffee, wie auch Tee und Kakao, ein Modegetränk in den bürgerlichen Salons. Dennoch hatte Deutschland im 18. Jahrhundert im Konkurrenzkampf der europäischen Großmächte noch das Nachsehen, denn es besaß keine Kolonien, von denen es eigenen Kaffee beziehen konnte.

Eine rigide Boykottpolitik führte zu zeitweiligen Kaffeeverboten.

Besonders hart ging es in Preußen zu. Friedrich der Große schickte Kaffeeschnüffler in die Wohnungen Verdächtiger, um private Kaffeeröster und Schmuggler zu überführen.

Dafür veranlasste er 1780 ein Verbot der Einfuhr und ab 1781 eine hohe Luxussteuer, da nun nur noch staatliche Röstereien erlaubt wurden.

Es wurden ca. 400 Invaliden (Kriegsversehrte) eingestellt , die in den preußischen Kommunen durch „Schnüffeln“ festzustellen, wo verbotener weise Bohnenkaffee geröstet wurde.

Diese Kaffeeriecher machten in Militäruniformen Leibesvisitationen und Hausdurchsuchungen. Sie waren deshalb bei der Bevölkerung verhasst, verdienten aber gut, da es bei Erfolg Prämien gab.

Diese Politik förderte die Entwicklung die Entwicklung von Ersatzkaffees. 1769 wurde das Patent für Zichorienkaffee ausgestellt und um 1900 gab es 420 eingetragene Warenzeichen für Ersatzkaffee auf Malz und Chiccoree Basis.

Nach dem Tod von Friedrich II. wurde das staatliche Kaffeemonopol wieder ab geschafft und die Kaffeeschnüffler wurden wieder arbeitslos.



In Deutschland verbreitete sich der Kaffee vor allem über die Häfen, also zuerst in Hamburg und Bremen, danach in allen größeren Städten. Im 18. Jahrhundert war Kaffee, wie auch Tee und Kakao, ein Modegetränk in den bürgerlichen Salons. Dennoch hatte Deutschland im 18. Jahrhundert im Konkurrenzkampf der europäischen Großmächte noch das Nachsehen, denn es besaß keine Kolonien, von denen es eigenen Kaffee beziehen konnte. Eine rigide Boykottpolitik führte zu zeitweiligen Kaffeeverboten. Besonders hart ging es in Preußen zu. Friedrich der Große schickte Kaffeeschnüffler in die Wohnungen Verdächtiger, um private Kaffeeröster und Schmuggler zu überführen. Dafür veranlasste er 1780 ein Verbot der Einfuhr und ab 1781 eine hohe Luxussteuer, da nun nur noch staatliche Röstereien erlaubt wurden. Es wurden ca. 400 Invaliden (Kriegsversehrte) eingestellt , die in den preußischen Kommunen durch „Schnüffeln“  festzustellen, wo verbotener weise Bohnenkaffee geröstet wurde. Diese Kaffeeriecher machten in Militäruniformen Leibesvisitationen und Hausdurchsuchungen. Sie waren deshalb bei der Bevölkerung verhasst, verdienten aber gut, da es bei Erfolg Prämien gab. Diese Politik förderte die Entwicklung die Entwicklung von Ersatzkaffees. 1769 wurde das Patent für Zichorienkaffee ausgestellt und um 1900 gab es 420 eingetragene Warenzeichen für Ersatzkaffee auf Malz und Chiccoree Basis. Nach dem Tod von Friedrich II. wurde das staatliche Kaffeemonopol wieder ab geschafft und die Kaffeeschnüffler wurden wieder arbeitslos.
preußische "Kaffeeschnüffler", von 1781 bis 1786


Neue Welt:


Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Kaffee nach New Amsterdam gebracht, einem Ort, der später von den Briten New York genannt wurde.


Tontine Coffee House, N.Y.C." by Francis Guy
Tontine Coffee House, N.Y.C., von Francis Guy -Gebäude links-

Tontine Coffee House, N.Y.C. - 2. Gebäude von links
Tontine Coffee House, N.Y.C. - 2. Gebäude von links

Das Tontine, ein Kaffeehaus an der belebten Ecke Wall Street und Water Street, diente ursprünglicher als Standort der New Yorker Börse, in der von Anfang der 1790er bis 1817 in einem Raum im zweiten Stock gehandelt wurde.

Im Gegensatz zu den heutigen Cafés waren diese eher Tavernen, in denen sich die politische und kaufmännische Elite der Stadt traf, um Ideen auszutauschen und Geschäfte zu machen, während sie eine Tasse Joe (und wahrscheinlich auch stärkere Getränke) tranken.


Obwohl Kaffeehäuser in den vereinigten Staaten schnell auftauchten, blieb Tee das beliebteste Getränk in der Neuen Welt, bis sich die Kolonisten 1773 gegen eine von König George auferlegte hohe Steuer auf Tee auflehnten.

Höhepunkt dieses lange schwelenden Konflikts zwischen den 13 nordamerikanischen Kolonien und dem Mutterland Großbritannien ist eine Revolte im Hafen von Bosten, auch bekannt als die Boston Tea Party. Dieses Ereignis würde die Vorliebe jedes patriotischen Amerikaner für das Tee trinken für immer verändern und die Popularität von Kaffee stieg stark an.


Boston Tea Party, 16. Dezember 1773. Eine Gruppe Bostoner warf Tee in den Hafen von Boston
Boston Tea Party, 16. Dezember 1773. Eine Gruppe Bostoner warf Tee in den Hafen von Boston

1773: Als Mohawks verkleidete Arbeiter werfen aus Protest gegen die direkte Besteuerung durch die Briten Teekisten in den Hafen. Bild, Robert Reid
1773: Als Mohawks verkleidete Arbeiter werfen aus Protest gegen die direkte Besteuerung durch die Briten Teekisten in den Hafen., Bild: Robert Reid

Auf dem Festland der USA gibt es leider keine Anbau-Flächen für Kaffee, es fehlt das richtige Klima hierfür. Die Kaffeepflanzen gedeihen generell nur in einem tropischen Klima und deswegen wächst fast aller Kaffee der Welt in einem Gürtel rund um den Äquator. Dennoch stellen die USA - staatsrechtlich betrachtet - Kaffee her: in ihrem 50. Bundesstaat.


Es waren aber keine amerikanischen Kaufleute die den Kaffee nach Hawaii brachten, sondern der spanische Seefahrer Don Francisco de Paula Marin, welcher auf das Hawaiianische Königshaus einfluss nahm, probierte den Kaffeeanbau als erster. Leider waren seine Anpflanzungen 1817 nicht erfolgreich. Im Jahr 1825 brachte Chief Boki, der Gouverneur von Oahu, Pflanzen aus Brasilien mit und pflanzte sie erfolgreich im Manoa Valley an. Aus den Anpflanzungen des Gouverneurs wurde versucht, in mehreren Regionen auf verschiedenen Inseln Kaffee anzubauen. Der Missionar Samuel Ruggles führte 1828 eine wahrscheinlich Bourbon-Sorte namens Kanaka Kopi auf Big Island ein. Acht Jahre später wurde der erste kommerzielle Betrieb in Koloa, Kauai, gepflanzt. Kurz darauf wurden in Hanalei mehr als 405 Hektar Kaffee angebaut. Von all diesen frühen kommerziellen Versuchen ist die einzige Region, die bis heute kontinuierlich produziert wird, Kona auf Big Island.



Häuptling Boki und seine Frau Liliha , Bild: John Hayler
Häuptling Boki und seine Frau Liliha , Bild: John Hayler

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